Wirtschaftsprüfer, die über Erfahrungen verfügen, DAX-Konzerne zu testieren

Von Interesse ist der Blick auf die einzelnen Berufsträger, nämlich die Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüferinnen. 4 Fakten:

1. Wirtschaftsprüfer (WPs) üben einen freien Beruf aus und werden öffentlich bestellt. Sie haften persönlich für ihre Tätigkeit. Umso bedeutender ist die Erfahrung einzuordnen, die verantwortliche und qualitätssichernde Wirtschaftsprüfer mitbringen, wenn sie schon einmal ein großes und komplexes Unternehmen wie einen DAX-Konzern geprüft bzw. deren Jahres- und Konzernabschluss testiert haben.
2. Insgesamt gab es in den letzten 10 Jahren nur 11 Damen, die DAX-Unternehmen geprüft haben, was nur knapp 10 Prozent der insgesamt 114 DAX-Wirtschaftsprüfer entspricht.
3. Hat ein Wirtschaftsprüfer 7 Jahre lang ein Unternehmen geprüft, darf er es für eine Sperrfrist von 3 Jahren nicht mehr prüfen und muss herausrotieren.
4. Die Testate werden zumeist von zwei Wirtschaftsprüfern unterzeichnet. Gängige Praxis ist, dass es einen für den Auftrag verantwortlichen WP gibt – meistens der Rechtsunterzeichnende – und einen zweiten oft linksunterzeichnenden WP, der insoweit in die Auftragsdurchführung eingebunden ist, dass er das Prüfungsergebnis mittragen kann und dabei oder ausschließlich eine qualitätssichernde Funktion übernimmt. Nicht selten handelt es sich bei den Linksunterzeichnenden um Personen aus der obersten Leitungsebene einer WP-Gesellschaft, die die Prüfungsdurchführung üblicherweise intern nicht verantworten. So verwundert es auch nicht, dass etwa Klaus Becker, der Chef der KPMG AG, mit 28 Testaten seit 2007 führend bei der Wirtschaftsprüfung im DAX ist.